Die Firma PlanetRomeo in Berlin hatte einmal eine gute Idee: Sie entwickelte eine Chat-Portal für Schwule und gab ihnen die Möglichkeit, sich Profile mit Texten und Bildern einzurichten. Die Idee war ein großer Erfolg, was sicher auch ein paar Probleme für PlanetRomeo mit sich brachte, denn immer wenn Schwule irgendwo Bildchen tauschen, kommt es früher oder später zu nackten Tatsachen. So mancher hat schon die leidliche Erfahrung machen dürfen, dass man dort öfter mit verschrumpelten Genitalien in Berührung kommt, als einem recht sein kann. Dass man aber darüberhinaus nicht unvorbereitet auf noch unangenehmeres Material, vulgo Kinderpornografie, Gewaltbilder oder ähnlichen Mist gerät, prüft PlanetRomeo die hochgeladenen Bilder vor der Onlinestellung. Um von der schieren Menge dieser Bilder nicht in Beschäftigungstherapie getrieben zu werden, hat sich PlanetRomeo eine weitere gute Idee einfallen lassen. Sie heisst: User helfen Usern. Und sie funktioniert so: Ein Benutzer läd ein Bild in sein Profil. Dieses Bild wird von eine bestimmten Anzahl zufällig ausgewählter Freiwilliger überprüft und als Softcore, Hardcore oder Illegal eingestuft. Wenn die Mehrheit der freiwiligen Prüfer sich ganz eindeutig für eine der Varianten entscheidet, wird das Bild automatisch entsprechend eingestuft. Ist das Ergebnis unentschieden, müssen die PlanetRomeo-Mitarbeiter selbst ran, um festzustellen, um was für ein Bild es sich handelt. Ist das Ergebnis eindeutig illegal (= Mist) wird es natürlich direkt der Staatsanwaltschaft übergeben.
Diese System funktioniert seit mehreren Jahren und augenscheinlich sehr zuverlässig.

Die Frage, die ich mir deshalb stelle: Was ist eigentlich so furchtbar an nackter Haut und wieso kommen nicht mehr Firmen auf gute Ideen?