Als solches wird Australien seit jeher von den in gemäßigten Breiten lebenden Europäern wahrgenommen, und sie haben sowas von recht. Seit meiner Ankunft trübt extremer Nieselregel die Freude an diesem angeblich so heißen und trockenen Kontinent.
Dabei bin ich nicht der einzige, der sich überrascht zeigt von der unsaisonalen Kalt- und Nasswetterfront. Dutzende Reisende klagen vor dem Fernseher oder in der Ess-Lounge einander ihr Leid und versichern sich gegenseitig das klimatische Pech, das ausgerechnet ihnen wiederfährt und nicht etwa den Freunden, Bekannten, Reiseberichten oder -Dokumentationen, die ihnen den wärmsten Urlaub ihres Leben versprochen haben.
Und just als ich das schreibe, treibt mich unvermittelt ein Feueralarm samt Laptop raus bei 15 Grad auf die nasskalte Straße. Gefrostet und gefrustet sitze ich am Strassenrand und sehe gegenüber am Kiosk ein tasmanisches Revolverblatt, dass sich über die stärksten Regenfälle seit zehn Jahren freut – ich kann’s ja verstehen, und doch…
Nur einmal hellt sich die Stimmung kurz auf, als ein paar Deutsche das Lied anstimmen, das mir schon seit Tagen auf den klammen Lippen brennt: