AUSTRALIEN
Die Geschichte hinter „Ein Jahr Australien“ (2010)
Das Video „Ein Jahr Australien“ kennen sicher noch viele, die mein Blog seit längerer Zeit verfolgen. Zum ersten Mal veröffentlicht habe ich es im November 2008 als Beitrag für einen Wettbewerb auf Sevenload. Aufgabe war es, die „Sehnsucht“ nach Australien einzufangen, und als Preis wurde eine Reise nach Down Under ausgelobt – zwar nur für eine Woche, doch immerhin!
Ich will ehrlich sein, das Ende meiner Australienreise habe ich als wilde Mischung der Gefühle erlebt. Einerseits wollte ich zurück nach Deutschland, denn der Alltag auf Achse mit all seinen Problemen und Unwägbarkeiten war für mich zur Belastung geworden. Gleichzeitig war es aber genau das, was ich daran liebte: Die Herausforderung. Natürlich wollte ich, dass es endlich vorbei war, denn ich vermisste die Regelmäßigkeit, die täglichen Duschen, das Bett und schnelles Internet. Doch als ich wieder hier war, ließ das Fernweh nicht lange auf sich warten.
Aus dem Sevenload-Wettbewerb wurde nichts – der Preis ging an ein Script-kiddie, welches die gleiche Zeit, die ich für die Erstellung meines Videos aufbrachte, in die Programmierung eines automatischen Sevenload-Account-Generators steckte, um dort für sich selbst zu voten. Im Nachhin war das vielleicht auch besser so, denn ganz ehrlich, 2 x 24 Stunden Flug für 1 Woche Sydney ist hart ;-)
Aber ich war froh um mein Video, denn vielleicht hätte ich mich sonst nicht daran gewagt, meine 47 Kassetten und hunderte MOV-files zu durchforsten, um ein einmaliges Erlebnis in einem einzigartigen Video zu bündeln. Nur wenige Monate später veröffentlichte ich das Video ein weiteres mal in 2 Sprachen, und zwar auf YouTube.
Ich bin stolz auf das, was ich damals geschaffen habe, und es dauerte nicht lange, bis „Ein Jahr Australien“ mit 88.880 views zu meinem meistgesehenen Video wurde, und sogar zum weltweit am besten bewerteten auf YouTube in der Kategorie „Reise & Events“.
Um so tragischer war es, dass die Freude nicht lange hielt. Die Rechte an dem, das Video tragenden Hintergrundlied „Over the Rainbow / Wonderful World“ vom verstorbenen Hawaiianer Israel Kamakawiwo?ole, welches ich als perfekt für mein Video ausgemacht hatte – gehörten Universal Music – eine Tatsache, die ich in meinem Rausch einfach ignoriert hatte, und die sich als angehender YouTube-Partner nicht länger verstecken liess. Zwar hatte ich schon in weiser Voraussicht nicht das Original von „Brother Iz“ genommen, um dem automatischen Musikscanner auf YouTube zu entgehen, sondern eine Cover-Version eines hawaiianischen YouTubers – doch an der rechtlichen Lage änderte das wenig, denn auch der hawaiianische YouTuber hatte die Rechte an der Musik und den Texten nicht. Ende 2009 kam ich daher ins Gespräch mit FabTheGap, einem YouTuber, der meine Leidenschaft für Down Under teilt, der sich jedoch nicht zu Australien-Neuseeland hingezogen fühlt, sondern zu Süd-Afrika (welches, wir erinnern uns an unseren Erdkunde-Unterricht, ebenfalls auf der Südhalbkugel liegt).
Er schrieb das Lied „What I Hope Is True“, welches ich heute dankbar in der 2010-Version von „Ein Jahr Australien“ benutze.
Das Lied ist jedoch nicht die einzige Änderung im Vergleich zum Original. 95% aller Szenen und Ausschnitte habe ich von den Kassetten ein weiteres mal eingespielt, um das Video in high definition neu zu schneiden und nachzucolorieren. Die neue Version ist so scharf und detailliert, wie keine Version des Videos zuvor. Auch den Text habe ich neu aufgenommen – vor allem deshalb, weil die alte Aufnahme, die Ende 2008 in Batz‘ Küche entstand, stark verrauscht war und insgesamt etwas unbeholfen (und zu atemlos) eingesprochen.
Ich hoffe daher, dass euch das Ergebnis (ganz oben, am Seitenanfang) gefällt. Selbst wer die alte Version noch kennt, wird einige neue Szenen entdecken.
Ein Video mit den am häufigsten gestellten Fragen zu meiner Reise ist schon in Arbeit und wird in den nächsten Tagen nachgereicht.
Zugleich gibt es hier die Möglichkeit, meine alten Australien-Reiseberichten und Fotos von 2008 zu durchstöbern.
Und während ihr euch jetzt noch einmal das Video oben ansehen könnt (falls ihr das nicht schon längst ein Dutzend mal gemacht habt), träume ich mich noch ein wenig zurück in meine Traumwelt und erinnere mich an gute Zeiten mit meinem treuen Gefährt „Charlie“. Fernweh ist nur der Anfang.