OZ (SA): May 8, 2008 / 00:02
Ein Massaker deutet sich an
Paul („Wer ist eigentlich Paul?“, https://blog.pc-ablass.de/ – Blog inzwischen gelöscht) hat ein Round-Robin mit Sätzen gestartet. Für alle, die das nicht kennen: Das ist sowas wie Fortsetzungstwittern.
Nach langen Umwegen hat die Geschichte Frau Jekylla erreicht, die mich zur Fortsetzung verdonnert hat. Die Vergeltung dafür, das halte ich nicht hinterm Berg, wird kommen. Warten Sie’s nur ab ;-)
(Paul): Schlaftrunken, aber dennoch zielsicher schlug eine Hand den klingelnden Wecker aus.
(lenope): … und wusste, dass in Kürze die zweite, für den anderen, ihren Dienst aufnehmen wird müssen.
(chiefjudy´s): …, da der Notdienst erst gerade angefangen hatte und der andere schon wieder besoffen war.
(christian in wien): …, und das schon zum 4. mal in diesem Monat, was wohl bald zu einem ernsten Gespräch mit dem Chef führen wird.
(petronella): Der Chef hatte sowieso seltsame Ansichten, ganz abgesehen von seiner allgemeinen Intoleranz dem besoffenen Zustand gegenüber.
(tyndra): Mit etwas Glück könnte das alles diesmal unbemerkt bleiben, denn der Chef befand sich nun schon seit einigen Tagen in diesem eigenartigen Zustand, den bisher niemand so recht einordnen konnte.
(stilke): Tagsüber hatte niemand etwas von ihm zu befürchten. Erst, wenn die Nacht zurückkam und das Büro nur noch von den gelbgrün blendenden Neonröhren erleuchtet wurde, dann brach es aus ihm heraus wie Eiter aus einer entzündeten Wunde.
(Luckyjack): “Hiiiildeee!” – es dauerte Sekunden, bis der Widerhall seines Schreis auf dem langen Flur verklungen war und er mit einer weit ausholenden Bewegung aufgebracht die Bürotür hinter sich in Schloss warf, dass das nur noch von einem Nagel gehaltene Schild mit dem Aufdruck “Chefarzt” schwankend wie bei starkem Seegang abzufallen drohte, während er sich schwer atmend auf seinen Schreibtisch stützte, um gleich darauf mit einem unmenschlichen Schrei seinen Arztkittel aufzureißen, dass die Knöpfe in hohem Bogen davonflogen. Was zum Vorschein kam, hätte jedem Betrachter das Blut vor Entsetzen gefrieren lassen:
(Wortteufel): Sein von eingeritzten satanischen Symbolen entstellter Oberkörper, deren wulstige Narben in allen Schattierungen von verletztem und heilendem Fleisch im Licht der Schreibtischlampe glänzten, beugte sich nach vorne, als Hilde, seine Sekretärin und Vertraute, sein Chefarztbüro betrat.
(Kirsten): Hilde kannte diesen Anblick schon, und ihr engelsgleiches Gesicht ließ keinerlei Gefühlsregung angesichts ihres Chef erkennen. Dieser machte nun sehr ungesund klingende Röchelgeräusche. Hilde erkannte gleich, dass es wieder soweit war. “Was darf ich Ihnen bringen, Chef? Die Laborratten? Oder diesmal lieber die Chinchillas?” Ihr Chef schüttelte hektisch den Kopf und artikulierte sich unter größter Mühe. “Holen Sie mir … den … Praktikanten … den Neuen … mit dem Piercing … schnell …” Hilde wurde nun doch blass.
(Jekylla): Der neue Praktikant Wahnfried P. war eindeutig Gothic-styled, was seiner Passion ausdrucksgemaess sehr entgegenkam. Seinen letzten Urlaub hatte er im Ausbildungcamp von Dr. Mark Bennecke, der deutschen Pathologiekoryphaee, verbracht, dessen Foto er als Poster ueber seinem Bett haengen hatte, seine Leidenschaft gehoerte den Insekten in allen Enwicklungsstadien der Verwesung und nun wartete er auf CSI-aehnliche Herausforderungen. Er wollte sich sofort auf das Objekt seiner wissenschaftlichen Begierde stuerzen, wurde jedoch von Hilde zurueckgehalten. „Junger Mann, das ist der Chef und er lebt, auch wenn es auf den ersten Blick anders aussieht.“ Wahnfried war sichtlich enttaeuscht. „Und was soll ich nun hier?“
(Manniac): „Wir müssen über Ihre Arbeitsmoral reden.“ Die Worte rasselten bronchial durch den Raum, wie ein Ballen Stanniol über Styropor. Die weit geöffneten Pupillen auf den jungen Mann fixiert, sprach er langsam und kühl: „Hilde, präparieren Sie den Tisch“. – „Zu Befehl, mein Chefarzt.“
Weiter schreibt übrigens der Herr Asaaki. Die Regeln zum Mitmachen findet er im Ursprungsposting bei Paul (gelöscht).
Keine Widerrede.