OZ (Ost): March 21, 2008 / 15:00
Wie mein Bauch meinen Laptop zerstört
Ich bin zu fett. Ich sage das nicht, weil ich Euer Mitleid will. Auch Zustimmung ist nicht mein Ziel. Vielmehr möchte ich einfach mal darüber reden, denn es belastet mich wirklich.
Über Jahre hinweg habe ich versucht, meinen Bauch in den Griff zu bekommen, habe Sport betrieben, regelmäßig onaniert und mich einer Gastritis hingegeben – doch der genetischen Disposition zum Fettranzen kann ich einfach nicht entkommen. Dabei wiege ich gar nicht so viel. 78 Kilo bei 1 Meter 90 Größe – wer will denn da von Fresssucht sprechen? Und trotzdem habe ich Anzeichen, dass jetzt langsam genug ist. Vor allem, wenn ich mit meinem Laptop arbeite. Ich sitze dann in meinem Auto, zwischen Rücksitz und Kofferraum gequetscht. Die Beine habe ich an meinen Körper gewinkelt, die Füße sind auf den Fensterrand gelehnt. Vom Oberschenkel gestützt habe ich meinen Laptop in die entstehende Falte zwischen Beine und Bauch geklemmt und grundsätzlich lässt es sich so auch vernünftig tippen. Mit einer kabellosen Maus spare ich mir sogar die Verrenkung, die notwendig wäre, um auf das Touchpad zuzugreifen, das Lenovo an der unergonomischen unteren Kante das Gehäuses platziert hat. Doch genau da entsteht auch schon das Problem: Während ich mit Tastatur und Maus noch zurecht komme und dabei in Beugehaltung meinen Laptop vor dem Seitwärtskippen bewahre, legt sich meine Bauchfalte auf die Klaviatur des Touchpads und drückt diese herab. Durch dieses Dauerfeuer werden dann sämtliche anderen Eingabegeräte blockiert, und ich wundere mich dann, ob es an meiner grobmotorischen Treffunsicherheit liegt, oder an dem Schmontz, der sich in den Ritzen meiner Maustasten angesammelt hat, weil ich scheinbar nicht in der Lage bin, den einfachsten Linksklick auszuführen.
Das Deaktivieren dieser Tasten ist aber auch keine Lösung, denn in der normalen Sitzposition (außerhalb von Fahrzeugen), leisten Touchpad und -tasten einen vortrefflichen Dienst.
Was ich also brauche, ist eine Diät.