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Meine Kanäle: Comedy & Cartoons / Reise-Abenteuer / Vlog-Schrott
23. Dezember 2007 / 14:06
Thailand: December 23, / 2007 20:06

THAILAND-REISE

Blog Thai-Nachrichtenueberblick

Technik: Wieso sollte es meinem Computer besser ergehen als mir? Unter der Last von tausenden Klimaanlagen, salziger Meeresluft, Smog, Dekompression im Flugzeug, Schiffsgeschaukel und Rucksackschleppen, koennte es nur noch eine Frage der Zeit sein, wann er zum letzten Mal aus dem Stand By erwacht. Tatsaechlich verfolgen mich Probleme mit dem anderthalb Jahre alten Thinkpad schon seit meinem Wohnungsauszug in Deutschland: Von Batterie und ohne direkten Stromanschluss gebootet, endet der Startvorgang schon nach wenigen Sekunden dermassen eingefroren, als habe sich das BIOS zu einer Solidaritaetserklaerung mit dem Klima in Deutschland hinreissen lassen. Die Maus steht dann still, ein Neustart wird notwendig. Selbst nach einem gegluecktem Start reicht inzwischen schon eine mehrsekuendige Netzunterbrechung, um den Computer ins Nirvana zu senden. Dass beim schwueleren Klima in Thailand kaum eine Besserung zu erwarten war – geschenkt. Dass mich jetzt aber zusaetzlich auch noch das Problem plagen muss, dass ich keine direkte Internet-Verbindung an meinen Laptop bekomme, weil sich saemtliche LAN-Adapter (Kabel und Wireless) von ihrer Funktionsfaehigkeit verabschiedet haben, macht den Sinn eines mobilen Internet-Abspielgeraets langsam aber sicher zunichte.
Bis jetzt habe ich vermieden, den IBM-Kundenservice zu Rate zu ziehen, aus dem einfachen Grund, dass ich befuerchte, in Thailands suedlichster Provinz mit mehr Sprachproblemen kaempfen zu muessen, als es fuer die Loesung der beiden Probleme gut waere. Nun warte ich also auf naechste Woche in Sydney und hoffe, dass sich die 300 Euro Zusatzpolice fuer 2 Jahre 24h-Sofort-Service endlich bezahlt machen.
Denn wenn nicht, waere das gar nicht gut, denn derzeit, wenn Ihr Artikel von mir lest, schreibe ich die aus langsamen und ueberfuellten Internet-Cafes, und das wird auf die Dauer nicht nur logistisch aufwaendig, umlautarm und nervig, sondern auch ziemlich teuer…

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Sprache: Ab uebermorgen kann ich endlich wieder Englisch in ganzen Saetzen sprechen. Es ist auf Dauer doch etwas anstrengend, die eigene Grammatik und Wortwahl kuenstlich zu reduzieren, weil man davon ausgehen muss, dass der Schiffsjunge oder die Marktverkaeuferin allerhoechstens weniger englischer Vokabeln maechtig ist und die zusaetzlichen Fuellwoerter eher irritieren als zum Verstaendnis beitragen. Ich ertappe mich schon dabei, selbst Muttersprachlern gegenueber mit betont falscher Betonung zu antworten, was von diesen zwar gelassen aufgenommen wird, aber auch dazu fuehrt, dass sie den Eindruck gewinnen, dass man mit Geeermaaans auch veeery slooowly aaand articulaaated speaaaken muss.

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Weihnachten im Paradies: Das Geruecht, Weihnachten werde in Thailand nicht gefeiert, gehoert von allen zu den hartnaeckigsten. Tatsaechlich ist sein Status in etwa vergleichbar mit dem von Halloween in Deutschland. Auch hier feiert man – zumindest ein bisschen – dieses lustige Fest mit den Tannenbaeumen, weil man es aus dem Fernsehen kennt, und ausserdem gibt es ja Geschenke – und wer bitte mag keine Geschenke? Bisher stand in jeder Stadt auf meinem Weg immer auch ein kleiner geschmueckter Baum, aus irgendeiner Piepsgirlande konnte man mit etwas gutem Willen die Noten zu „Jingle Bells“ oder „Rudolph, the Red-Nosed Reindeer“ vernehmen, und ein Shop auf Phi Phi hat sich komplett auf den Verkauf roter Overalls mit weissen Angora-Halskrausen spezialisiert. Wer also glaubt, durch die Reise in ein buddhistisches Land dem Weihnachtsfest zu entkommen, der hat sich gruendlich geschnitten.
Vielleicht – aber das ist jetzt nur gerraten – waere er in einem islamischen Land wohl besser bedient…

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Wahlen und Drogen: Seit Wochen haben sie sich angekuendigt durch grossformatige Transparente mit Zahnpasta-werbetauglichen Portraits. Heute abend ist es soweit: Ein aufgeregter thailaendischer Moderator berichtet von der Auszaehlungsfront. Im Einspielfilm sieht man die Koenigstochter buddhistische Kerzen anzuenden – ein bisschen ist das, als ginge die Bundeskanzlerin den Rosenkranz betend zur Wahlurne.
Bis heute war leider kein Thai in der Lage oder bereit, mir mehr ueber die hiesige Parteienlandschaft zu erzaehlen, ausser vielleicht die Information, dass das Waehlen ein sakrosankter Vorgang sei, der auf keinen Fall zu verpassen ist.
Um einem versehentlichen Fernbleiben der Wahl oder einer drogen-induzierten Falschwahl vorzubeugen, sind alkoholische Getraenke am Vorabend der Wahl per Gesetz verboten. Das fuehrte unter anderem bei auslaendischen Touristen, die sich weder fuer die Wahl interessierten noch ueberhaupt waehlen durften, bisweilen zu Verstimmungen, zumal sich viele von ihnen ja genau wegen des Alkoholkonsums auf eine der vielen Ferieninseln vor Phuket zurueckgezogen haben. Entsprechend erlitt die Partylandschaft auf Phi Phi gestern abend einen massiven Durchhaenger – zum Trost koennte man anmerken, dass Cocktailmischungen hier weniger auf Stil und Koennen beruhen, als scheinbar auf die Tagesform des Mischers und einer Prise Zufall, egal ob geruehrt oder geschuettelt. Ein Caipirinha ohne Rohrzucker? Was soll das denn sein?
Wer es dennoch darauf anlegte, trotz Gesetzeserlass bertrunken unter den Tisch zu wandern, konnte sich seine Singha auch aus einem der vielen Kiosk besorgen – wenn auch natuerlich illegal.

 
 


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