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Meine Kanäle: Comedy & Cartoons / Reise-Abenteuer / Vlog-Schrott
10. Dezember 2007 / 18:33
Thailand: December 11, / 2007 00:33

THAILAND-REISE

Chiang Mai

Says one Thai to another:
„These Westerners all look the same to me…“
Says the other: „So do their cities…“

Man kann sowohl dem Westen, als auch dem Osten vorwerfen, von der jeweils anderen Seite zu kopieren. Eines ist jedoch sicher: In einem Land, dessen Kultur so alt und reich ist, wie Thailand, gleicht kein Ort, keine Stadt und kein Gesicht dem anderen. Ganz gleich, wie hartnäckig die Vorurteile sich halten.

Chiang Mai

Die Sonne spielt uns lau im Nacken als wir den Flughafen Richtung Chiang Mai verlassen. Mic habe ich vor zwei Wochen im Chat kennengelernt. Er ist Masseur, kommt aus Bangkok, lebt aber seit 2005 in Köln. Wie ich ist er vor einigen Tagen hier angekommen und bleibt bis Weihnachten. Wir haben abgemacht, gemeinsam zu reisen, die anvisierten Strecken in den Norden des Landes sind für ihn genauso neu, wie für mich. Ach ja, wir einigen uns auf Englisch. Deutsch lernt man ja auch kaum innerhalb von 2 Jahren.
Es ist 17 Uhr. Der Shuttle-Service zum Hostel hat uns versetzt, darum haben sich jetzt die Raubtiere auf uns gestürzt: Wie läufige Hunde strecken uns die Tuk-Tuks ihr Hinterteil entgegen – etwas edler bieten sich die Taxis an: „Come in Mister!“ Los, schieb dich einfach hinten rein! „Mister, mister! Where you going?“ Have special service for you, Mister!
Taxis mögen die edle Variante vorgeben – am Ende sind sie trotzdem Bitches. 63 Baht für 5 Kilometer sind zwar nicht teuer – aber kein Vergleich zu den 25 Baht, die wir im Shuttle gezahlt hätten. Auf der Fahrt gibt sich der Fahrer ein Wettrennen mit einem Rudel Mofas. Am Ziel angelangt grinst er mich stolz an: „Make seventy, huh?“, ich geb ihm Hundert, er mir Zwanzig. Was nützt diskutieren?

Mofas auf den Strassen von Chiang Mai sind keine Seltenheit

Das Hostel ist ein Traum und bleibt es leider auch. Selten habe ich eine derartige Luxusherberge im Budget-Bereich gesehen, es wundert mich dann auch nicht, dass die letzten Zimmer schon vergeben sind – wir hatten leider keine Reservierung. Mit dem nächsten Taxi geht es weiter zum Ersatz-Hostel. Der etwas höhere Preis und vergleichsweise lieblose Stil ernüchtern zwar – wir trösten uns aber damit, dass es mit seinen 12 Euro je Nacht im geräumigen 2er-Zimmer ensuite auch die günstigsten deutschen Herbergen optisch und service-mässig um Längen schlägt.

Die Umgebung des Hostels wirkt nach Vorort; ist sie aber nicht – tatsächlich sind wir direkt am inneren Rand des historischen Stadtkerns. Chiang Mai, das erst seit 400 Jahren zu Thailand gehört, war einst ein autonomes Königreich und blickt auf eine über 700-jährige Geschichte zurück. Der Stadtkern ist überfüllt mit historischen Anlagen, dicken Stadtmauerwerk und vielen, vielen buddhistischen Tempeln. Trotz der spürbar zunehmenden Modernisierung, den dutzenden Massageshops, Reisebüros und 7-Elevens, wirkt die Stadt ruhig und verschlafen. Fast glaubt man, ein Stück thailändsches Original vor sich zu haben, bis der Blick auf eine Pizzeria fällt, die Original New Yorker Pizza offeriert. 80 Baht das Stück. Das sind weniger als 2 Euro.

Der krassen Gegensätze zu Bangkok könnte man gar nicht genug aufzählen. Während Wolkenkratzer, SkyTrain und schiere Masse das Straßenbild der 7-Millionenstadt im Zentrum des Landes bestimmen, sind es hier bei 250.000 Menschen 2-geschossige Wohnhäuser, der quadratische Burggraben um die Stadt und hier und da ein knatternder Taxi-Shuttle.

Chiang Mai Taxi-Shuttle

Am nächsten morgen schnappen wir uns eines davon Richtung Wat Phrathat Doi Suthep. Die Pagode innerhalb eines Bergtempels gilt als Wahrzeichen der Stadt und ist ein heiliger Ort für Anhänger des buddhistischen Glauben. Der Legende nach soll ein weißer Elefant ein Stück Schulterknochens des Buddha an diese Stelle transportiert haben. Dort habe der Elefant zunächst drei mal trompetet und sei dann gestorben, was man als Anlass genommen hat, eben diesen Tempel zu bauen. Interessant im Hinblick auf den Knochen ist übrigens, dass er magische Fähigkeiten hatte. Unter anderem konnte er leuchten, verschwinden, sich selbst bewegen und sogar replizieren. Wie das eben so ist mit Reliquien. Den Knochen gibt’s deswegen auch gleich mehrmals – aber das führt für diesen Eintrag zu weit.

Tempel auf dem Doi Suthep

Wie pures Gold glänzt der Kegel auf dem Berg Doi Suthep – bei klarem Wetter ist er schon von weitem sichtbar, denn von von den Terassen des Tempels bietet sich umgekehrt ein beeindruckendes Panorama auf die Stadt. Viele Touristen haben sich heute auf dem Berg versammelt, einige orange-gekleidete Mönche fotografieren sich gegenseitig vor der mächtigen Chedi, immer panisch darauf achtend, von keiner Frau angerempelt oder von einem Schuh versehentlich berührt zu werden: Zwei der schlimmsten Missgeschicke, die einen Mönch in der Öffentlichkeit widerfahren können.

Pagode auf dem Doi Suthep

Wir verlassen den Doi Suthep und fahren zu einer Touristenfalle, die uns als Bergvolk-Siedlung verkauft wird. Mic erklärt: „You know the Aboriginal people in Australia? The hill tribes are Thai Aboriginals“. I think i get it. Not.

Ich verlasse natürlich nicht den Ort, ohne mir die Gelegenheit entgehen zu lassen, mehrere Souveniers, wie Hill-Tribe-Klamotten, Hill-Tribe-Wandschmuck oder Hill-Tribe-Püppchen zu kaufen.
Was soll ich auch damit? Mitnehmen nach Australien und den dortigen Aboriginals schenken? Die würden sich freuen…

Hill-Tribe-Püppchen

Demnächst mehr aus Chiang Mai: Warum ich glaube, dass hier wichtige Szenen aus Star Wars – die Rückkehr der Jedi-Ritter gedreht wurden, und warum Kokosnüsse unterschätzt werden.

 
 


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