Biegel
Es gibt kein Tittenmädchen auf der gedruckten Ausgabe des Spiegels.
Das ist eine Lücke die SPON schließen kann. Und wenn man das auch noch als Nachricht verkauft bekommt, um so besser.
Würden man sich mal durch flickr forsten, oder die weltweiten zoombaren Webcam-Galerien zu Gemüte führen – zum Beispiel die an Stränden, wo ebenfalls hunderte von halbnackten Menschen im Hintergrund zu sehen sind, die ohne ihr Wissen und ihre Zustimmung fotografiert werden, ergäben sich hunderte von Meldungen mit Titelseitencharakter. Wo sich ebenfalls Ort und Zeit der Aufnahme zum Teil genau bestimmen lässt. Da regt sich weder SPON noch Spiegel auf. Steht ja auch keine grosse Firma dahinter. Niemanden, den die Zielgruppe man auf Schadensersatz verklagen will.
Im Fall von Google sind die meisten Menschen sogar so fotografiert, dass man das Gesicht nicht erkennen kann (okay, mag Ausnahmen geben – ich beziehe mich auf die im Artikel gezeigten Aufnahmen). Insbesondere bei den nackten Bikinimädchen nicht, über die sich SPON in scheinheiliger Weise entrüstet und dann die Bilder sogar selbst zeigt.
Überhaupt: Dieser Focus auf „halbnackte Menschen“, „Leute stehen vor dem Pornokino“, „alter Mann popelt in der Nase“ – genau, zeigt mir Eure schmutzigen Bilder!
*gähn*
Damit hat man in den Staaten einen Aufreger produziert. Dort werden ja auch 5jährige Mädchen in Handschellen abgeführt, wenn sie oben ohne rumrennen.
Sind wir in Deutschland auch schon so behämmert prüde behämmert?
Dabei bietet das Thema durchaus Platz für Diskussionen um die Privatsphäre und die Verfügbarkeit von Informationen – aber wie soll ich einen Diskussionsleiter wirklich ernst nehmen, wenn er mit roten Blinkepfeilen auf Titten zeigt und stänkert: „So geht’s ja gar nicht!“ ?
SPON – ich könnte mir so oft die Haare raufen, wenn ich es lese …