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Meine Kanäle: Comedy & Cartoons / Reise-Abenteuer / Vlog-Schrott
9. Dezember 2012 / 14:28

Weihnachten mit Ralph Ruthe und Manniac!

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Alle Jahre wieder.. wobei, nee: Zum ersten Mal (!) gibt’s zu Weihnachten etwas ganz Besonderes, und zwar eine große Kollaboration zwischen mir und einem der bekanntesten Cartoon-Zeichner Deutschlands: Ralph Ruthe!

Wir haben uns die Frage gestellt, was eigentlich passieren würde, wenn sich unsere Figuren in einem der beiden Cartoon-Universen treffen würden. Seht selbst:

Manniac: Ich hasse Weihnachten


YouTube: Ich hasse Weihnachten

Ruthe: Das Bewerbungsgespräch


YouTube: Das Bewerbungsgespräch

Auch wenn die bekannten Comic-Zeichner Ralf König und Walter Moers es in „Schwulxx Comix“ und „Jago“ vor Jahren erfolgreich vorgemacht haben – die Begegnung zweier Comic-Welten sind gefährlich, denn wie auch im richtigen Leben, wenn sich Multiversen überkreuzen und durch ihren Zusammenfall die Fortexistenz des Zeitraumkontinuums gefährden, kann das Aufeinandertreffen zweier Zeichenstile durchaus Missgunst eingefleischter Fans des einen oder des anderen Cartoon-Zeichners hervorrufen. Da Ralph, anders als ich – schon ein beachtliches Cartoon-Fanpublikum um sich schart, ging er natürlich ein wesentlich größeres Risiko ein. Trotzdem hat er sich darauf eingelassen, wofür ich ihm wirklich dankbar bin – und wenn ich mir die ersten Reaktionen in Form von Kommentaren unter seinem und meinem Video ansehe, ist die Operation auch geglückt. Die Leute freuen sich über das Ruthe-Manniac-Special.

Wie es dazu kam

Obwohl Ralph und ich uns via YouTube schon ein bisschen länger kennen (ich war damals total verblüfft, dass er MICH! kannte :-O), und wir auch früher schon einmal über eine mögliche Zusammenarbeit gesprochen haben, kam diese Weihnachts-Aktion erst durch einen YouTube Animatoren-Workshop in London zustande.

Wall at YouTube Creators WorkshopYouTube Creators Workspace

Animatoren aus verschiedenen Ländern, wie UK, Spanien, Israel und Mexiko, wurden in den Youtube Creators Space London eingeladen, einander kennenzulernen, Ideen auszutauschen, über die Internationalisierung ihrer Serien nachzudenken und gemeinsam Animationsprojekte in Form von Weihnachtscartoons umzusetzen.

TomSka in front of a Board

Ein paar der Ideen, wie hier auf der Tafel hinter TomSka, waren mehr als Auflockerungsübung zu verstehen, doch die spontan erdachte Geschichte, in der ein junger Designer sich via Chat mit Karpfen in einem Restaurant verabredet und nach einer dramatischen Trennungsgeschichte von Eddsworld-Figur Matt, der hier einen Kellner spielt, mit den Worten „Don’t worry, there are plenty more fish in the sea!“ getröstet wird, wäre mehr als ein epic adventure geworden :D

Letztlich lag es natürlich auf der Hand, dass ich als Deutscher am besten mit anderen Deutschen kollaborieren sollte – doch hier kam es zumindest zu einer Ausnahme: „Cinemates“, zwei Jungs aus den Niederlanden, hatten sich für eine Zusammenarbeit mit TomSka entschieden, in der Reallife-Action gefragt war. Während die drei im Greenscreen-Studio aufzeichneten wurde ich prompt von Tom eingeladen: „Manniac, do you want to die?“, und ich: „Okay!“. Das fertige Video könnt ihr bestaunen:


Cinemates: True Christmas spirit

Greenscreen-Aufnahmen mit TomSka und Cinemates
(Oben: Bilder vom Dreh des Cinemates-Videos)

Weitere XMAS-Videos …
… die aus der Collab hervorgingen, mit denen ich allerdings nichts zu tun habe (obwohl mein Hase in ein paar Fällen im Abspann zu sehen ist):

Santa’s merry factory – DuDuLTV ist ein polnischer Animator, der durch seinen krassen Humor bekannt ist und mittlerweile mit englischen Videos durchstartet.

YouTube Christmas 2012 – Freaklances, Srutonim und MrDonMakila sind spanische, israelische und mexikanische Animatoren, die hier gemeinsam Weihnachten feiern.

Marry Christmas – Srutonim aus Israel zeichnet ein Missverständnis eines Ausserirdischen im weihnachtlichen London nach.

Party Surprise – TomSka und Cinemates spielen auf einer Weihnachtsfeier mit Wurmlöchern, die sich in Geschenkeverpackungen versteckt haben. Oder so. :)

Simon’s cat und Eddsworld

Zwei der Highlights des Workshops möchte ich zum Schluss noch erwähnen. Zum einen stand ein Besuch des Animationsstudios Simon’s cat stand auf dem Programm, was gleichermassen spannend, wie auch ernüchternd war. Einerseits war ich überrascht, dass Simon’s cat ein Unternehmen mit rund 30 Animatoren ist, andererseits auch ein bisschen enttäuscht darüber. Simon’s cat war für mich immer ein typischer Vertreter der YouTube-Cartoons. Die Vorstellung, dass da ein einzelner Mann sitzt und ohne grosse Hilfe eines Unternehmes oder Marketing-Strategen Videos für YouTube zeichnet und saumässig erfolgreich ist, hat mich beflügelt. Statt dessen bezeichnete der Unternehmenssprecher (Simon selbst war nicht da) ihr allererstes Video als „Unfall“. Es war ein Test, der ungewollt erfolgreich wurde. Das ist schön für Simon Toefield – der das Video übrigens nicht einmal selbst hochgeladen hatte, weil er von YouTube damals einfach keine Ahnung hatte – aber es entzaubert auch diesen Mythos.

Simon's cat - Besuch im Studio

Das zweite Highlight war die Begegnung mit Paul ter Voorde, der den Zeichenpart des im März 2012 verstorbenen Eddsworld-Animators Edd Gould übernommen hat. Es war spannend, zu erfahren, mit welch alltäglichen Problemen ein Animator solch einer erfolgreichen Serie zu kämpfen hat, und die nüchterne Erkenntnis, dass selbst vielgeklickte Cartoons (z.T. mehrere Millionen Klicks je Folge) sich nicht zwangsläufig selbst finanzieren, wenn die Produktion alleine schon mehrere Monate dauert.
Ich durfte während des Workshops schon einen Blick auf den Rohentwurf der nächsten Folge werfen, und sage euch: Sie wird absolut GROSSARTIG, ist zum Brüllen komisch und unglaublich gut animiert!

Ich hoffe, dass der Workshop nicht das letzte Mal gewesen ist, dass mir YouTube die Chance gibt, mich mit anderen Animatoren auseinanderzusetzen. Einerseits merke ich zwar, wie schwierig es ist, über Landes- und Sprachgrenzen hinweg Videos zu machen (meine Cartoons werden im Ausland einfach nicht geschaut, obwohl ich englische Untertitel für sie bereitstelle), doch andererseits ist der Einblick, den man in die Arbeit von anderen gewinnt, immer inspirierend und hilft bei der eigenen Arbeit.
Und vielleicht sprechen Hase und Karpfen ja irgendwann einmal ordentliches Englisch, und nicht nur mit deutschen Akzent in dieser Probefolge.

 
 


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