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Meine Kanäle: Comedy & Cartoons / Reise-Abenteuer / Vlog-Schrott
26. Oktober 2007 / 21:43

Freiheit für BURMA …

… kann jeder fordern. BLOG OFF ist bescheiden und fordert erst einmal nur:

Warum? Ich halte es für ehrlicher, Dinge zu fordern, zu denen ich einen Bezug herstellen kann.
Ein freiheitliches Burma zu fordern ist in der Sache absolut richtig und ehrenwert. Ich fürchte aber, dass ich dann genauso Freiheit für den Kongo, für den Iran, die Schweiz oder die Philippinen fordern müsste. Die Liste der Freiheit-für-Banner in meiner Sidebar wüchse ins Unendliche.
Sorry, aber ich kann das nicht, und so gerne ich auch die Freiheit in allen unterdrückten Staaten der Welt einfordern mag, es ist einfach nicht mein Thema.

Ist das Schicksal eines 17-jährigen Deutschen, der in der Türkei einsitzt mein Thema?
Eigentlich auch nicht. Aber ich finde die Situation von Marco Weiss bezeichnend für den scheinheiligen Umgang sogenannter Erwachsener mit der Entwicklung von Jugendlichen und ganz besonders mit dem leidigen Thema Sexualität.
Ich habe in meinem Blog viele Artikel diesem Thema gewidmet und auch in anderen Blogs leidenschaftlich für eine Liberalisierung der Jugendschutzrechte argumentiert.

Seit Monaten verfolge ich Marcos Geschichte und wünsche mir vor jedem neuen Verhandlungstermin, die selbstgefälligen türkischen Justizbeamten, die rachsüchtigen Eltern von Charlotte oder ein unabhängige liberale Befreiungsfront hätten ein Einsehen und liessen den Minderjährigen endlich in sein Leben zurück, anstatt es ihm immer weiter zu verpfuschen. Dabei ist Marco ja nicht das einzige Opfer dieser traurigen Posse: Die Türkei muss um ihr internationales Ansehen fürchten, da die Situation türkischer Gefängnisse stärker in den Fokus westlicher Medien gerät (was ja eigentlich auch gut ist) und grundsätzlich die Frage aufgeworfen wird, inwieweit die türkische Sexualmoral europakompatibel ist (was auch gut ist), die Eltern von Marco werden finanziell und gesundheitlich massiv geschädigt (der Vater ist an Leukämie erkrankt), und auch Charlotte ist neben der ihr traditionell zugeschriebenen Opferrolle (wer behauptet vergewaltigt worden zu sein, hat immer recht, vor allem, wenn sie erst 13 ist) nach Marco vermutlich selbst die größte Verliererin:
Nicht nur muss sie für den Rest des Lebens mit dem Stigmata leben, einen problematische Erstkontakt mit Sexualität erlebt zu haben, ihre zukünftigen Beziehungsanwärter werden sich dieser Sache umso bewusster sein, und sich jeden Annäherungsversuch lieber gleich zwei Mal überlegen. Ich denke, man kann bezweifeln, dass die Avance, die ihr Marco im April machte, ihr nachhaltig so sehr geschadet hätte, wie das Drama, dass ihre Eltern durch die Klage gegen Marco dafür in Gang gebracht haben.

Hätte man den Jungen und das Mädchen einfach im April zu einer persönlichen Aussprache gebracht – so wie es eigentlich für beide Kinder angemessen gewesen wäre – , was hätte das beiden Seiten Kummer und Leid erspart?

 
 
In der Sidebar dieses Blog klebt bis zur Freilassung von Marco ein Banner.
Wer die Aktion durch seine Stimme unterstützen möchte, gibt diese auf www.freiheit-fuer-marco.de ab und holt sich dann ein passendes Banner fürs eigene Blog.

 
 


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